FEUERWEHR „AN DER HUBE“
Wo immer Menschen zusammen lebten und das Feuer als Wärmequelle oder zur Nahrungszubereitung nutzten, gab es oft auch Probleme damit. Bei Unachtsamkeit griff das Feuer um sich und richtete so viel Schaden an. Daher war die Bekämpfung eines Feuers schon im Altertum bekannt. Auch im Mittelalter, als viele Menschen in den Städten auf engstem Raum zusammen lebten, hielten sogenannte Türmer von den Kirchtürmen Ausschau nach Bränden. Stete Aufmerksamkeit und möglichst frühes Eingreifen waren erfolgversprechend.
Der Erfolg dieser Maßnahmen war dadurch begrenzt, dass die technische Ausrüstung der Brandschützer eher dürftig war. Das einzige Löschmittel Wasser musste mühsam mit Ledereimern zum Brandort transportiert werden.
Ab dem 18. Jahrhundert entstanden vielerorts so genannte Rettungsgesellschaften, die sich vor allem das Retten von Menschenleben zum Ziel setzten und als Vorläufer der modernen Feuerwehr gelten können. 1799 wurde die erste freiwillige Feuerwehr in Deutschland gegründet. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert hatte schließlich das französische Feuerlöschwesen großen Einfluss auf die Fortschritte in Deutschland.
In unseren Dörfern ist das ähnlich gewesen. Die Feuerwehr im Sinne einer Selbsthilfegruppe zur Gefahrenabwehr im Brandfall oder bei Hochwasser hat es in unseren Dörfern nachweislich seit vielen Jahrhunderten gegeben. Aus diesem Grunde ist die Feuerwehr nicht als ein Verein zu bezeichnen, sondern zutreffender als Zusammenschluss vieler Dorfbewohner mit dem Ziel, gegenseitig oder nachbarschaftlich Hilfe bei Not und Gefahr zu leisten. Aber natürlich hat die Feuerwehr auch ein „Vereinsleben“ mit allem, was dazu gehört.
Es gab Pflichtfeuerwehren und Freiwillige Feuerwehren. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten verkündete die preußische Regierung am 28. 12. 1933 das Gesetz über das Feuerlöschwesen. Es trat mit Wirkung vom 1. Januar 1934 in Kraft.
Daher geht auch hier die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr auf das Jahr 1934 zurück. Damit nahm das Feuerwehrwesen aber nicht seinen Anfang, sondern vorher hat eine Pflichtfeuerwehr bestanden. Aber es waren immer genügend Personen bereit, in der Feuerwehr Dienst zu tun und auch Verantwortung zu übernehmen. Viele Jahrzehnte hat das funktioniert. Kuventhal konnte in der 1960er Jahren sogar mit zwei Löschgruppen bei Feuerwehrwettbewerben antreten.
Auch im Nachbardorf Andershausen ist die Entwicklung ähnlich der in Kuventhal verlaufen. Beide Dörfer waren seit alters her sehr eng miteinander verbunden. Etwas anders verhielt es sich mit dem Dorf Holtershausen. Dort wurde im April1955 von 23 Männern die Freiwillige Feuerwehr Holtershausen gegründet. Mit der Gebietsreform 1974 wurde Holtershausen, bisher zum Kreis Bad Gandersheim gehörig, nun Ortsteil der Stadt Einbeck, ebenso wie die bis dahin selbstständigen Dörfer Kuventhal und Andershausen.
Es wurde in Gerät und Ausstattung investiert, auch in Fahrzeuge und Gerätehäuser. Die Feuerwehren sind fest eingebunden in den Brandschutzabschnitt Nord mit den Dörfern Auf dem Berge. In diesem Bereich werden auch Feuerwehrwettbewerbe durchgeführt und ein Pokal vergeben. Zahlreiche gute Platzierungen in den vergangenen Jahren zeugen vom hohen Leistungsniveau der Feuerwehrkameraden.
In den Folgejahren machen sich in den kleineren Dörfern neben dem demografischen Wandel mit Bevölkerungsrückgang auch geänderte Einstellungen zum Gemeinwesen bemerkbar. Alles was früher mal war, ist nicht mehr selbstverständlich. Es bereitet Mühe, die gesetzlich geforderte Sollstärke der Einsatzkräfte zur Verfügung zu halten.
Das zeigte sich zuerst in den Dörfern Andershausen und Kuventhal und hier wurde klug reagiert. Zum 1. Juli 2012 fusionierten die beiden bis dahin selbstständigen Freiwilligen Feuerwehren Kuventhal und Andershausen zur gemeinsamen Wehr Kuventhal-Andershausen. Die Personalentwicklung erreichte nun auch Holtershausen und als Folge fusionierte zum 1. Juli 2020 die Ortsfeuerwehr Kuventhal-Andershausen mit der Ortsfeuerwehr Holtershausen zur neuen Ortsfeuerwehr “An der Hube”. Ein treffender Name, liegen doch alle drei Ortschaften in unmittelbarer Nähe zu diesem heimischen Höhenzug. Die neu entstandene Wehr besteht fortan aus den beiden Löschgruppen Kuventhal-Andershausen und Holtershausen.
Neben Brandbekämpfung und Hilfeleistung kommt auch der gemütliche Teil nicht zu kurz. Verschiedene Veranstaltungen werden angeboten und es sind jedes Mal viele Bewohner unserer Dörfer und auch auswärtige Gäste dabei. Seit 2016 ist auch eine Seniorengruppe gegründet und sehr aktiv.
Die Feuerwehr ist in ganz Deutschland über die Notrufnummer112 erreichbar. Zentraler Ort für Ausrüstung und Fahrzeuge ist die Feuerwache bzw. das Feuerwehrhaus.
Ortsbrandmeister ist Sascha Markwart / Telefon 0176 8466 5489